Ferienangebote ersetzen kein strukturelles Förderkonzept

Pressemitteilung 10. März 2021

Die beginnende Debatte um Feriencamps (Ostercamp, Sommerakademie) sieht die GEW Hessen skeptisch. Dazu sagte Birgit Koch: „In bescheidenem Umfang mögen Lernangebote in den Ferien nützlich sein. Lerncamps in den Ferien sind aber keine Maßnahmen, um gegebenenfalls bestehende Corona-bedingte Lernrückstände umfassend aufzuholen. Nach unserer Einschätzung besteht mit Blick auf die Ferien für Kinder und Jugendliche auch ein erheblicher Bedarf an freizeitpädagogischen Angeboten für soziales Lernen, Sport und kreative Prozesse.“

Nach Auffassung der GEW darf es  auch nicht wieder dazu kommen, dass wie im vergangenen Jahr die Schulleitungen mit organisatorischen Aufgaben betraut werden, um die Camps auf die Beine zu stellen. „Schulleiterinnen und Schulleiter sind aufgrund der Pandemie schon jetzt über die Belastungsgrenze hinaus beansprucht“, sagte Birgit Koch. 

Wenn das Land in den Oster- und Sommerferien Lerncamps anbieten wolle, dann müsse es dafür die notwendigen zusätzlichen Ressourcen bereitstellen bzw. finanzieren. Generell sieht Birgit Koch das Land in der Pflicht, ein strukturell passendes Förderkonzept einzurichten: „Wir brauchen unbedingt ein längerfristig angelegtes Förderkonzept – darüber muss sich das Land Gedanken machen. Ein solches Programm muss insbesondere Schülerinnen und Schüler fördern, die einen besonderen Förderbedarf haben oder während der Corona-Pandemie nicht im ausreichenden Umfang erreicht werden konnten.  Dafür müssen ausreichend Mittel aus dem Sondervermögen oder dem Landeshaushalt bereitgestellt werden – für Räume und für zusätzliches Personal.“