Fortführung des Wechselmodells an Grundschulen

GEW Hessen begrüßt dies, fordert aber auch die häusliche Durchführung der Selbsttests!

GEW Hessen begrüßt dies, fordert aber auch die häusliche Durchführung der Selbsttests!

 

Am Montagabend teilten Ministerpräsident Volker Bouffier und Kultusminister Alexander Lorz mit, in welcher Form der Schulbetrieb nach den Osterferien wieder aufgenommen werden soll. Die GEW Hessen bewertet positiv, dass der Wechselunterricht an den Grundschulen fortgeführt wird. Dazu äußerte sich Maike Wiedwald, Vorsitzende der GEW Hessen, wie folgt: „Es wäre nicht verantwortbar gewesen, in der jetzigen Situation an den Grundschulen zum Regelbetrieb zurückzukehren. Daher begrüßen wir es, dass die Landesregierung in dieser Hinsicht von ihren ursprünglichen Planungen Abstand genommen hat.“

Des Weiteren hat die Landesregierung ihren Kurs auch bezüglich der – mit einiger Verspätung realisierten – flächendeckenden Testung auf den Corona-Virus korrigiert. Diese sollen doch nicht auf freiwilliger Basis erfolgen, eine Beteiligung wird zur Voraussetzung für den Besuch des Präsenzunterrichts. „Die verpflichtende und flächendeckende Testung der Schülerinnen und Schüler ist eine wichtige Maßnahme, um die Sicherheit des Schulbetriebs in der Pandemie zu erhöhen. Leider hält die Landesregierung aber daran fest, dass die Selbsttests von den Schülerinnen und Schülern unter Aufsicht der Lehrkräfte durchgeführt werden sollen. Wir halten den Weg, den Niedersachsen eingeschlagen hat, aus vielen Gründen für deutlich sinnvoller: Dort werden die Tests zu Hause vor der Schule durchgeführt. So kann man verhindern, dass positiv getestete Kinder und Jugendliche überhaupt in die Schule kommen. Es geht zudem keine wertvolle Präsenzzeit in der Schule für die Durchführung der Tests verloren. Auch könnte man so den Schülerinnen und Schülern sehr unangenehme Situationen ersparen, die nach einem positiven Testergebnis – trotz aller pädagogischen Sensibilität – zwangsläufig entstehen werden“, so Maike Wiedwald.

Die regelmäßigen Selbsttests sind als ein Baustein für mehr Gesundheitsschutz zu verstehen, der die weiteren Maßnahmen ergänzen, aber nicht ersetzen kann. Die Zuverlässigkeit der Selbsttests ist geringer als bei Labortestes, die durch medizinisches Fachpersonal abgenommen werden. Darüber hinaus bieten sie immer nur eine Momentaufnahme. Daher ist die GEW überrascht von der gestrigen Ankündigung, dass während der anstehenden Abiturprüfungen der eigentlich vorgesehene medizinische Mundschutz abgenommen werden darf, sofern ein negatives Testergebnis vorliegt. Maike Wied­wald erinnert: „Wir wollen einen maximalen Gesundheitsschutz auch in der Prüfungssituation. Das gilt nicht zuletzt, da ein Großteil der Lehrkräfte an den weiterführenden Schulen bislang kein Impfangebot erhalten hat. Es geht dabei aber auch um den Schutz der Mitschülerinnen und Mitschüler.“

Des Weiteren hat der Kultusminister angekündigt, dass die Klassen ab der Jahrgangsstufe 7 bis auf Weiteres im Distanzunterricht bleiben. „Eine baldige Rückkehr in den Präsenzunterricht für diese Klassen, zumindest tageweise, muss nun Priorität haben. Dafür können jedoch die Abschlussklassen in den Wechselunterricht übergehen, damit nicht zu viele Schülerinnen und Schüler gleichzeitig in die Schulen geholt werden,“ schlägt Maike Wiedwald vor. Darüber hinaus müsse bei der inzwischen gestarteten Impfkampagne für die Lehrkräfte an den weiterführenden Schulen mehr Tempo gemacht werden: „Der Kultusminister rechnet damit, dass bis Ende Mai alle Lehrkräfte einen ersten Impftermin angeboten bekommen haben werden. Das muss deutlich schneller gehen!“